Vor 5 Jahren schlossen wir den Umbau in Ergisch VS ab. Aus Kosten- sowie Termingründen konnte an der Eingangstüre damals nur das nötigste gemacht werden , damit die Funktion gewährleistet war. Leider schloss sie schlecht, war undicht gegenüber Zugluft und öffnete sich ganz am Schluss sogar selbständig, was für überraschende Begegnungen sorgte… Es war also höchste Zeit, sich ihrer anzunehmen. So reiste ich letzten Herbst ins Wallis, demontierte die Flügel, fertigte eine Schablone an und setzte eine Temporärtüre ein, zu der dem Bauherren im Dorf sogar mehrere Mal gratuliert wurde 😉 In der Werkstatt wurden nun beide Flügel komplett demontiert und alle Teile gereinigt resp. entrostet. Die früher direkt auf die Mauerleibung aufschlagende Türe sollte einen neuen, an die Unebenheiten der etwa 300 jährigen Flügel angepassten Rahmen erhalten um ein besseres Dichten der historischen Doppelüre zu gewährleisten. Ein möglichst kleiner Substanzverlust war oberstes Ziel, zudem sollte der Eingriff so zurückhaltend wie möglich ausfallen. Die grösste Intervention am Bestand war dann auch ein Gesundschnitt am Standflügel inkl. Anleimer um einen Falz generieren zu können. Das Auflager des Schlosskastens wurde ebenfalls neu ausgeholzt. Die sehr schönen, handgeschmiedeten Langbänder konnten wiederverwendet werden. Neue, an jedes Band angepasste Kloben für die Rahmenmontage wurde von der Rudolf Metallwerkstatt hergestellt. Herzlichen Dank für die hervorragende Arbeit. Der Rahmen und die Flickestücke wurden zuerst gebeizt und danach mit offener Flamme gebrannt, um einen vergleichbaren Farbton zu erhalten. Die Türblätter liegen neu in einem Umlaufenden breiten Falz, der zur Dichtung mit schwarzem Filz beklebt ist. Zu guter letzt wurde das Doppel und die Beschläge mit rohem Leinöl eingelassen.