Über die weltbekannte Salginatobelbrücke von Robert Maillard und atemberaubende Serpentinen erreicht man die kleine Siedlung Schuders hoch oben über einem Seitental des Prättigaus. Das Gebäude unserer Auftraggeber befindet sich am hinteren Ende des Dorfes und liegt ein wenig unterhalb der Strasse. Wir durften den schätzungsweise zweihundertjährigen Fensterbestand der Stube und Nebenstube von Grund auf restaurieren. Dies begann mit der Demontage der sieben Flügel, die teilweise direkt auf den Fensterstock geschlagen ware. Die Stützkloben wurden ebenfalls demontiert und in unsere Werkstatt mitgenommen. Hier wurden sämtliche Beschläge abgenommen, von Farbe und Rost befreit und anschliessend umseitig gestrichen. Die mehrheitlich mundgeblasenen Zylinderglasscheiben wurden vorsichtig ausgekittet und im Laugenbad gereinigt. Die stärksten Verwitterungserscheinungen zeigten sich an den hölzernen Wetterschenkel der Flügel und Lüftungsflügel. Sie wurden abgefräst und durch neue ersetzt. Die Farbe wurde, dort wo sie keinen festen Halt mehr besass, abgekratzt und die Flügelrahmen leicht angeschliffen. Die Flügel wurden nach der umseitigen Grundierung eingeglast und nach zwei Wochen Trocknungszeit mit Ölfarbe zweifach überstrichen. Die Fensterstöcke wurden ebenfalls zweimal gestrichen bevor wir die neue Filzdichtung einklebten und der Spengler die Kupferabdeckung für die Fensterbank montierte. So stellten wir die Wind- sowie Schlagregendichte wieder her. Der anfänglich grelle Farbton des frischen Kupfers wird sich in zwei Jahren zu einem dunkelbraun gewandelt haben und sich somit nahtlos in den Bestand einfügen.