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Restaurierung Kaplaneihaus von Stalden, die erste Etappe

 

Glühende Lärchen, fallende Temperaturen, der erste Schnee: Die erste Etappe der Restaurierungsarbeiten rund um das über 300jährige Kaplaneihaus von Stalden (VS) liegt hinter uns. Seit anfangs dieses Jahres entstehen an der Wegscheide zwischen Mattertal (Zermatt) und Saasertal (Saas Fee) eine 5.5-Maisonette-Zimmerwohnung und eine 2.5-Maisonette-Zimmerwohnung im historischen Kaplaneihaus. Wir blicken zurück auf einen ereignisreichen und heissen ersten Sommer im Wallis.

Alles beginnt mit einer zweckmässigen Baustellenorganisation und -logistik. Da die Gassen im alten Dorfkern von Stalden eng sind und die Umgebung des Kaplaneihauses stark abschüssig ist, brauchte es für die Zufahrt zur Baustelle das passende Gefährt. Der Piaggio Porter 4×4 mit Kippmulde ist nur gerade etwas mehr als 1.5 Meter breit und schlängelt sich auch durch die engsten Gassen. Dank einer von uns errichteten Baupiste kann man nun mit dem Piaggio bis vor die Haustür fahren. Zudem bauten wir eine temporäre Arbeitsbühne, die wir freundlicherweise auch noch in den Garten der Nachbarin erweitern durften. Somit liessen sich Lastenflüge per Helikopter auf ein absolutes Minimum reduzieren.

In einem nächsten Schritt wurde zuerst im Innern vieles rückgebaut und entsorgt. Das meiste davon waren Einbauten aus den vergangenen siebzig Jahren ohne historische Relevanz oder regionalen Charme. Historisch wertvolle Bauteile wurden ausgebaut und eingelagert, wie beispielsweise der kleinere der beiden Giltsteinöfen von 1844, der leider auf einer völlig zerfressenen Schwelle ruhte und um dessen Ausbau wir nicht herumkamen. Anschliessend begannen die Reparaturen am Holzwerk. Sowohl am Terrainanschluss wie unter dem Dach fanden sich Feuchteschäden am 300jährigen Blockbau. Wir entdeckten Braunfäule mit charakteristischem Würfelbruch als Folge eines lecken Dachs sowie massiven Ameisenverbiss an den Schwellenhölzern. Die Reparaturen führten wir mit Altholz aus der Region aus. Um das Gebäude fanden Grabarbeiten für die neuen Sicker- und Kanalisationsleitungen statt. Hangseits mussten wir ein neues Streifenfundament erstellen, um die Blockbauschwellen wieder sauber auflegen zu können. Gleichzeitig wurde auch die neue Elektrohauszuleitung gelegt und die Wasserzuleitung erneuert.

Im Kellergeschoss huben wir in Handarbeit beinahe ein Meter tief Material aus. Die bis zu 80 Zentimeter dicken Bruchsteinmauern wurden unterfangen und Fundamente für die neue Raumeinteilung erstellt. Der Einbau der neuen 2,5-Zimmerwohnung im Sockelgeschoss bedingte diverse Fenster- und Türdurchbrüche in Trenn-und Aussenmauern, die mit Hilfe unserer Muratori aus Domodossola sicher realisiert wurden.

Im zweitheissesten Sommer seit Messbeginn 1864 floh unsere Jüngste in den Badesee oder in das Schwimmbad.

Ab Frühling 2024 kann man im umfassend renovierten Kaplaneihaus wieder zeitgemäss wohnen und leben. Wir suchen eine Käuferschaft, die sich dem behutsam restaurierten Gebäude annimmt und die Wohnqualität schätzt, die das dreihundertjährige Kaplaneihaus bietet. Die Verkaufsbroschüre vom Kaplaneihaus Stalden kann man sich hier herunterladen und darf gerne geteilt werden.