Das kleine Backhaus auf dem Glaspass stand kurz vor dem Verfall, bevor wir es mit viel Hingabe und handwerklichem Geschick restaurieren konnten. Der ursprüngliche Dachstuhl war stark in Mitleidenschaft gezogen, und das mit Luftkalkmörtel gemauerte Mauerwerk des kleinen Kubus wies teils so große Risse auf, dass man eine Hand hineinstecken konnte.
Der erste Schritt bestand darin, das Gebäude freizulegen und die Umgebung auszuschachten, um ein neues Fundament zu erstellen. Dadurch konnte das wassersensible Kalkmörtel-Mauerwerk aus dem feuchten Untergrund „gehoben“ werden, sodass es nicht mehr dauerhaft der Nässe ausgesetzt ist.
Anschließend wurde der Feuerraum samt Kamin von unserem Ofenbauer Samuel Schönenberger fachgerecht instand gesetzt. Nach der Sanierung des Innenbereichs konnte die Verputzarbeit beginnen: Ein vollflächiger Anspritz wurde aufgetragen, gefolgt von einem robusten 0-8er Hydraulkalkputz, der an der Sichtseite sorgsam mit der Kelle geglättet wurde. Zum Schutz des Kubus-Deckenbereichs haben wir den oberen Abschluss mit einem Lecamörtel isoliert. Abschliessen strichen wir alles mit einer selbstgemischten Hydraulkalkfarbe, der wir für erhöhte Wetterfestigkeit ein wenig Zucker zusetzten.
Das Dachwerk, welches stark beschädigt war, wurde mit Altholz restauriert. Besonders die unteren Enden der Stützfüße waren stark verfault und mussten angesetzt („angeschuht“) werden. Um das Holz langfristig vor Feuchtigkeit zu schützen, wurden die Postenfüße außerdem verkohlt – eine traditionelle und bewährte Methode. Die Schindeleindeckung des Daches wurde schließlich liebevoll von der Bauherrschaft selbst gestaltet.
Heute steht das Backhaus nicht nur als Zeugnis der Vergangenheit auf dem Glaspass, sondern auch als Beispiel für den Erhalt von Baukultur in alpiner Umgebung. Wir sind stolz, das Gebäude vor dem endgültigen Verfall gerettet zu haben, und freuen uns, es der Region in neuem Glanz präsentieren zu können.
Tel.: 00 41 81 651 32 00
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