Das Althochdeutsche hûs hat seinen Ursprung in der Bedeutung «bedeckend». Der Begriff verzweigte sich in der Folge zu Hütte und Haut und wohl auch Hut. Später bezeichnete der Begriff neben dem Gebäude zunehmend auch Wohnstätte, Wohnung oder Haushaltung. Aus hûs wurde Haus und Home.
Als noch vor der Jahrtausendwende landhungrige alemannische Bauernsiedler die Hochalpenkette überstiegen und sich erst am Oberlauf der Rhone im heutigen Oberwallis niederliessen und später dann immer weitere Gebiete und Höhe in den Alpen besiedelten, brachten die Valliser oder Vallser nicht nur ihre eigene Bauweise, sondern auch ihre eigene Sprache mit, einen altertümlichen auf dem Althochdeutschen beruhenden Dialekt. Der Walser oder Walliser spricht noch heute vom Huus oder Hüüs mit der Mehrzahl Hüüscher (in Graubünden) oder Hiischer (im Wallis).
Als sprachliches Vermächtnis der Walser begegnet uns hûs als Huus oder Hüüs gesprochen auf unseren Baustellen wie auch an unserem Wohnort am Fusse des Heinzenbergs. Eingekerbt auf Holzbalken, als Zeugnis seiner Erbauer, treffen wir auch bei Umbauten von mittelalterlichen Häusern auf unsere Firmenbezeichnung.
Als Begriff umfasst hûs auch eine soziale Gruppe von Beziehungen oder auch einfach eine Familie. Als Sitz eines grossen Familienstammes bezeichnete man ganze Weiler als hûs.
Ein Umbau ist eine Vertrauenssache, für die Bauherrschaft wie auch für uns als Planende und Ausführende. Im Laufe eines mehrmonatigen Umbauprozesses bilden wir zusammen mit unseren Auftraggebern unter dem hûs-Dach eine Gemeinschaft. Eine solche gemeinsame Reise verbindet. Mit vielen unserer Kunden verbindet uns auch Jahre später noch eine freundschaftliche Beziehung. Aus dem gemeinsamen Umbauprozess sind auch Freundschaften entstanden. Auch dafür steht hûs.
hûs steht auch für ein Zuhause, das Schutz und Geborgenheit bietet. In unserer Arbeit haben wir es zu Beginn häufig mit vernachlässigten, aus der Zeit gefallenen Bauten zu tun, mit windschiefen Dächern, morschen Balken und aus den Angeln gehobenen Türen. Unsere Arbeit besteht dann darin, die verschiedenen Schichten der Vergangenheit freizulegen und deren Qualität und Potenzial mit Blick auf die Zukunft zu beurteilen. Der Aspekt der Zeit spielt dabei eine wichtige Rolle. Einerseits reicht die Geschichte der Häuser, mit denen wir es zu tun haben, weit zurück, meist in ein längst vergangenes Jahrhundert. Andererseits besteht die Qualität dieser Bauten darin, dass sie von Zeit und Erinnerungen durchtränkt sind und ihren Bewohnern eine Auszeit vom Alltag gewähren – Raum für Träume, Inspiration und Ruhe. Und dann braucht jedes der Objekte unsere volle Aufmerksamkeit und Zeit. Nur so können wir unserem Anspruch gerecht werden, die Geschichte dieser Wohnbauten auch künftigen Bewohnern erlebbar und erfahrbar zu machen.