AKTUELL

Kalkterrazzo Cocciopesto

Die Bauherrin hatte einen Terrazzokurs absolviert und wollte in der Küche einen speziellen Kalkboden realisieren, einen sog. „Cocciopesto“. Der Begriff Cocciopesto oder Opus Signinum stammt aus römischer Zeit und bezeichnet einen kalkgebundenen Estrich, der seine Farbe von Terracottascherben und -mehl bekommt. Der vorgesehene Einbauort, die Küche befindet sich über den tonnenüberwölbten Kellerräumen, so musste erstmal mittels Schaumglasisolation eine ebene Grundlage geschaffen werden. Darauf wurde in drei Schichten der Boden gelegt und mehrheitlich von Hand verdichtet, gestampft und gespachtelt. Die Grundschicht ist etwa 12cm stark und besteht aus handelsüblichem 30-er Betonkies aus dem nahegelegenen Kieswerk.

Mit einer Bindemittelkombination aus ungelöschtem, gelöschtem und hydraulischem Kalk wurde den lokalen Materialgegebenheiten Rechnung getragen. Bei der 3-4 cm dicken Deckschicht wurde ausschliesslich mit Sumpfkalk gearbeitet. Zum lokalen Sand kamen noch Ziegelmehl und Ziegelschrot dazu, die zusammen mit Eisenoxydpigment für die intensive rote Farbe sorgten. Grobes Marmorkies aus dem Valle Maggia wurde nach Einbringen der Deckschicht eingestreut und anschliessend verdichtet. Darauf wurde eine pigmentierte Spachtelung aufgebracht, die hauptsächlich ein Austrocknungsschutz darstellt und nach einer zweijährigen Trocknungszeit wieder abgeschliffen wurde. Danach wurde der Boden mehrere Male mit Leinöl eingelassen und poliert.

Prozess

Zusammen mit der Bauherrschaft und dem Naturbaustoffhändler Lanatherm verastaltet wir einen zweitägigen Kurs direkt auf der Baustelle.

Angeleitet von Stefan Enzinger, einem Spezialist aus dem bayrischen Wald konnten fünnfzehn freiwillige selbst Hand anlegen.

Kalkböden

gestampfter Kalkboden

Kalkterrazzo Cocciopesto

gestockter Kalkzementboden